Vorwort: In diesem Artikel soll es nicht um technische Einheiten wie Lux, Candela, Kelvin, Lumen u.s.w. gehen. Vielmehr möchte ich eine kurze Zusammenfassung über die Bedeutung von Licht und Beleuchtung und der Planung wiedergeben.
Licht ist in erster Linie Orientierung. Wir nehmen rund 80% unserer Umwelt über das Auge wahr.
Gute Beleuchtung ist aber weit mehr als das reine Zurechtfinden in einer Situation.
Licht erzeugt Emotionen, fördert bzw. schützt unser Wohlbefinden und die Gesundheit, prägt unsere Stimmung und beeinflusst die Wahrnehmung von Räumen und Menschen.
Die Stimmung und die Emotionen nehmen wir teilweise ganz bewusst wahr.
In einem kleinen Gedankenspiel können wir uns den Sonnenuntergang in der Toskana vorstellen, die Pastellfarben der Dämmerung in nordischen Ländern oder in künstlicher Form die Beleuchtung in einem Theater oder Musical.
Die Beleuchtung prägt aber auch unbewusst unsere Wahrnehmung.
So sind viele Restaurants in südlichen Ländern, mit hohen Temperaturen, mit einer für unser Empfinden sehr kaltem Licht ausgeleuchtet. Der Besucher nimmt die Umgebung aufgrund dieser Lichtfarbe auch als kühler wahr. Genau das Gegenteil passiert in den eher kalten nordischen Ländern. Dort wird mit einer sehr warmen Lichtfarbe entsprechend Wärme suggeriert.
Somit kann man auch mit einer künstlichen Beleuchtung die gewünschte Atmosphäre schaffen und genau dies passiert bei der richtigen Planung der Beleuchtung.
Der Planer definiert je nach Funktion der entsprechenden Umgebung das passende Licht.
Am Arbeitsplatz schafft ein diffuses Licht in einer konzentrationsfördernden Lichtfarbe eine produktive Umgebung und Wohlbefinden.
Zuhause werden die Räumlichkeiten auf die persönlichen Vorlieben abgestimmt. Meist ist dies ein eher warmes und gemütliches Licht, welches je nach Produkt sogar je nach Tageszeit und Stimmung eingestellt werden kann.
Im Essbereich oder über der Bar ist eine Kombination von indirekter Beleuchtung und gerichtetem Licht (Spots) eine gute Kombination. Die Lichtpunkte der Spots werden von Geschirr und Besteck reflektiert und die Szene erhält eine Brillanz.
Spezielle Objekte wie Kunst, im Ladenbau aber auch gewisse Verkaufspositionen, können mit gerichtetem Licht ganz bewusst in Szene gesetzt werden.
Es geht also nicht um den Beleuchtungskörper, sondern um die zu beleuchtende Situation.
Lichtplanung im Büro
Nicht selten trifft man in Büros ein Beleuchtungskonzept an, wo über die gesamte Fläche ein Beleuchtungsraster installiert ist, welches einfach überall sicher genügend Licht abgibt.
Ein solches Konzept nimmt weder Rücksicht auf den speziellen Bedarf der unterschiedlichen Bereiche, noch erzielt man dadurch eine spannende Atmosphäre.
Als erstes werden die unterschiedlichen Zonen und deren Bedürfnisse analysiert.
Hierbei wird zwischen Arbeitsplätzen, Begegnungszonen, Sitzungszimmer, Verkehrswegen und weiteren Zonen unterschieden und je nach Bedarf die richtige Beleuchtung geplant.
In der Zone mit Arbeitsplätzen sind selbstverständlich die Normen einzuhalten. Ausreichend Licht in einer konzentrationsfördernden Lichtfarbe sind hier unabdingbar.
Des Weiteren wird abklärt, ob die Arbeitsplätze fix an einem Standort sind und bleiben oder ob man die Fläche flexibel halten will. In diesem Fall empfiehlt sich eine Lösung mit mobilen Stehleuchten. In Zeiten von Home-Office und flexiblen Arbeitszeiten sollten diese Leuchten präsenzgesteuert sein. Entweder über die Festinstallation oder über die Leuchte selbst.
Begegnungszonen können sehr unterschiedliche Funktionen haben. Zum einen als weitere Arbeitsmöglichkeit, zum andern als Bistro über Mittag oder sogar als Mehrzweckraum bei Anlässen.
Somit ergeben sich je nach Nutzung dieser Zone die unterschiedlichsten Beleuchtungskonzepte.
Das sind nur zwei Beispiele. Schlussendlich wird der Bedarf jeder einzelnen Zone definiert.
Bei der Planung geht man also «den umgekehrten» Weg. Nicht das Produkt steht an erster Stelle, sondern der Bedarf.
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